Neue Marketing-Strategie: Setzen wir bald nur noch auf WhatsApp Channels?

Rewe ist schon 2023 von Offline-Prospektwerbung auf Online-Werbung über WhatsApp Channels umgestiegen und ist somit Channel-Trendsetter. Rewe hat damit ein großes Risiko in Kauf genommen: Kund*innen in höheren Altersklassen werden als Ansprechpartner*innen der Aktion verloren, weil viele von ihnen WhatsApp nicht installiert haben. Ein Jahr später zeigt sich nun aber, dass der Mut belohnt wurde. Rewe teilt mit, dass sie mit den ersten Zahlen zufrieden sind und gut darauf aufbauen können. Nachdem Rewe die Stimmung getestet hat, zieht nun auch Aldi Süd nach. Aber was können Channels eigentlich wirklich?

Vor- und Nachteile:

Zu den Pros gehören die Nachhaltigkeit, eine starke Reichweite durch das one to many Prinzip, die Tatsache, dass es ohne Budget funktioniert und dass die Anmeldung anonym ist. Die Cons beinhalten die schwachen Analysemöglichkeiten, den Verlust des Social Media Effekts, da nur Likes möglich sind, und dass eine Klick-Aktion der Nutzer*innen erforderlich ist – von Nachrichten auf Channels wechseln.

Zahlen und Fakten:

Unter den aktiven WhatsApp User*innen in Deutschland sind die Channels als Informationsplattform bisher nur bei 30% durchgedrungen. Eine Studie von Mintel und Kantor Profiles präsentiert dazu eine detaillierte Erhebung. Im Hinblick auf Marken-Informationen ist die empfänglichste Nutzer*innengruppe bisher die junger Erwachsener. 66% von Gen Z und den jüngeren Millenials haben WhatsApp Channels abonniert. Zudem hat die auch Studie ergeben, dass es bei diesem Thema eine Gender Information Gap gibt: Männer abonnieren WhatsApp Channels eher als Frauen.
Die größte Schwachstelle der Channel-Reichweite liegt bei bei den Nutzer*innen über 45 Jahren. Ein Grund dafür könnte möglicherweise sein, dass sie noch gar nichts von den Channels wissen. Zudem ist bei allen neuen Anwendungsoptionen auch oftmals anfänglich eine Skepsis vorhanden. Für den Zugang zu den Channels muss man beispielsweise auch eine zusätzliche Datenschutzerklärung bei WhatsApp bestätigen. Das ist für viele bereits der erste Hinderungsgrund, die Zugangshürden sind dadurch bereits einfach zu hoch. Die Sorge davor, WhatsApp immer mehr eigenen Daten zu übermitteln wächst.

Die Studie resümiert, dass die Neugierde gegenüber dem Kommunikationskanal nicht das Problem sei. Informationen sind immer wertvoll, gerade in der heutigen Zeit.

Tipps:

Die Analyst*innen der Studie weisen auf drei Tipps hin, die deine Channel-Reichweite stärken können:

  • Eigenwerbung für Channels in den Geschäften, um die Kund*innen auf die Channels zu bekommen.
  • Unique Selling Point schaffen und konsequent bedienen: nicht einfach das gleiche posten, was auf Instagram auch schon gepostet wird
  • Personalisierung nutzen um Kundenbindung zu erhöhen

Quellenangaben:

www.wuv.de